Hochrangiger Besuch

Der letzte Staatsbesuch eines französischen Präsidenten war 2015. Acht Jahre später weilt Emmanuel Macron für zwei Tage in der Schweiz. Es gilt, ein Zeichen in aller Sicherheit zu setzen. Von Bern über Lausanne bis Genf führt fedpol Regie.

Tag 1, Flughafen Belp, der Himmel wolkenlos. Das Wetter ist mild, wenn man bedenkt, dass wir im November sind. Ideal, um den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron zu empfangen. Auf dem Rollfeld herrscht reges Treiben, kein Detail wird dem Zufall überlassen. Kurz vor der Landung des Präsidentenflugzeugs noch ein letztes Briefing: Alles ist unter Kontrolle. Bundespräsident Alain Berset und seine Frau Muriel Zeender Berset begrüssen das französische Präsidentenpaar. Der Ton ist freundlich, die Atmosphäre entspannt.

Ein Fahrzeug der Kantonspolizei Bern führt den Konvoi an auf dem Weg zum Hotel «Bellevue Palace» in Bern. Die Autos der Schweizer Ordnungskräfte und der französischen Sicherheitskräfte fahren eines nach dem anderen vor. Passantinnen und Passanten bleiben stehen, um die Präsidenten zu begrüssen. Neugierige fotografieren das Geschehen.

«Ein Staatsbesuch ist die höchste protokollarische Visite in der Schweiz. Das Programm wird minutiös vorbereitet, mit allen beteiligten Polizeicorps abgestimmt. Als Kommissär Sicherheit Personen und Objekte muss ich den Überblick haben und jede kleinste Programmabweichung mitverfolgen.»

Adriano, Kommissär der Abteilung Sicherheit Personen und Objekte

Eingeschränkter Zugang: Die Strassen rund um das Bundeshaus sind gesperrt. fedpol und die Kantonspolizei Bern bewachen die Zugangspunkte und kontrollieren die Eingänge. Der Gesamtbundesrat empfängt den französischen Präsidenten und seine Frau vor dem Bundeshaus. Nach den militärischen Ehren und einem Bad in der Menge geht das offizielle Programm weiter, und auch der Polizeieinsatz wird fortgesetzt.

Tag 2, Lausanne. Für fedpol stehen Koordination und Kommunikation im Vordergrund. Die Berner Kantonspolizei übergibt den Staffelstab an die Waadtländer Kolleginnen und Kollegen. Geplant sind unter anderem eine Konferenz über Europa mit den Studentinnen und Studenten der Universität Lausanne und ein Besuch der Jean-Monnet-Stiftung auf dem Campus. Vor Ort findet eine nicht bewilligte Demonstration statt, deren Teilnahmende wegen des Nahostkonflikts protestieren wollen. Das Recht auf freie Meinungsäusserung ist gewährleistet. fedpol und der Kantonspolizei Waadt entgeht nichts: Sie reagieren prompt bei jedem Vorfall.

Nächste Station des Tages: Genf. Die Delegationen reisen mit dem Zug dorthin. Die Reise mit der Bahn ist nicht unbedingt weniger riskant. Die Sicherheits- und Schutzmassnahmen werden der Lage angepasst. Die Genfer Kantonspolizei kommt ins Spiel, begleitet die Delegationen vom Flughafen zum CERN für einen Besuch. Am Ende hebt das Präsidentenflugzeug ab. Damit endet auch die Mission für fedpol, die Kantonspolizeien von Bern, Waadt und Genf. Auftrag erfüllt, und das ohne grössere Zwischenfälle.