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Anzahl erteilter Erwerbsbewilligungen für Vorläuferstoffe von Explosivstoffen

Bewilligungen und Erwerb in Bezug auf Vorläuferstoffe für explosionsfähige Stoffe 

Mehr Sicherheit für die Bevölkerung: Seit dem 1. Januar 2023 registrieren die Verkaufsstellen im Informationssystem von fedpol jeden Erwerb oder jede Transaktion von Vorläuferstoffen durch Privatpersonen.

Anzahl Transaktionen im Berichtszeitraum (total)2 953
Anzahl erteilte Erwerbsbewilligungen im Berichtszeitraum2 449

Vorläuferstoffe sind chemische Substanzen, die in einer Vielzahl von Alltagsprodukten vorkommen, wie z. B. Wasserstoffperoxid zur Desinfektion von Schwimmbädern oder Ammoniumnitrat, das als Düngemittel verwendet wird. Auf den ersten Blick scheinen diese Substanzen harmlos zu sein, aber das stimmt nicht. In einer bestimmten Konzentration und Dosis können diese Substanzen zur Herstellung von Explosivstoffen missbraucht werden.

Wenn diese Herstellung in einem improvisierten Labor ausserhalb der industriellen Produktion stattfindet, spricht man von «Homemade Explosives» (HME). Diese können von Terroristen und Mitgliedern von kriminellen Organisationen verwendet werden, um beispielsweise Anschläge oder Angriffe auf Bankautomaten zu verüben. Darüber hinaus stellt die Instabilität von HME bei ihrer Herstellung ein Risiko für alle dar, sowohl für Amateure als auch für Profis. Diese Stoffe sind auch eine Gefahr für die Umwelt in der Nähe des Herstellungsortes und im Falle eines Unfalls für die Einsatzkräfte, die das Gebiet sichern und die Reste von explosiven Stoffen beseitigen müssen. Zahlreiche Vorfälle in der Schweiz haben diese Gefahr bereits verdeutlicht.

Im Juli 2022 verletzte sich ein junger Mann schwer, als er bei der Herstellung von selbstgebautem Sprengstoff mit Vorläufersubstanzen für Explosivstoffe hantierte.

Um die mit der Verwendung solcher Stoffe verbundenen Gefahren zu verhindern, verabschiedete das Parlament das Bundesgesetz über Vorläuferstoffe für explosionsfähige Stoffe, das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist. Privatpersonen müssen für den Kauf von Vorläufersubstanzen eine Bewilligung des Bundes beantragen. Diese ist drei Jahre lang gültig und ermöglicht es ihnen, ihren Erwerb zu tätigen, ohne dass sie bei jeder Transaktion einen neuen Antrag stellen müssen. Die Verkaufsstellen registrieren im Informationssystem von fedpol jeden Erwerb oder jede Transaktion von Vorläuferstoffen durch Privatpersonen. Dadurch ist eine bessere Rückverfolgbarkeit der Produkte und Käufe möglich: ein entscheidender Schritt zu mehr Sicherheit für die Bevölkerung.

Bei Transaktionen in Bezug auf Vorläuferstoffen für Explosivstoffe ist es wichtig, wachsam zu sein. Deshalb können Privatpersonen und das Personal der betroffenen Branchen einen entsprechenden Verdacht (Kauf, Diebstahl, Verlust oder Verschwinden von Vorläuferstoffen für Explosivstoffe) jederzeit bei fedpol telefonisch (+41 58 460 52 10) oder mittels Formular melden.


Video neues Gesetz über Vorläuferstoffe für explosive Stoffe: