fedpol im Einsatz für die Schweiz – jederzeit & überall

Die Welt scheint aus den Fugen: Kriege, Polarisierung, Hass, Antisemitismus, Rassismus, Klimawandel. All dies ist auch in der Schweiz spürbar. Mittendrin: fedpol im Einsatz für die Schweiz – jederzeit und überall. Ich freue mich, Ihnen mit unserem Jahresbericht einen Einblick in unsere Arbeit zu geben.

Die Strafverfolgungsbehörden in Belgien, Frankreich und den Niederlanden knacken 2021 den Kryptomessengerdienst Sky ECC. Unmengen an Daten werden verfügbar, Strukturen und Netzwerke organisierter Kriminalität bestätigt oder plötzlich sichtbar. Europol stellt auch der Schweiz ihr «Country-Package» mit den für die Schweiz relevanten Sky-ECC-Informationen zu. Für fedpol und die Kantonspolizeien beginnt eine intensive Phase der Datenanalyse. Das Resultat: Anfang 2023 kommen erste kantonale Strafverfahren vor Gericht, in den Kantonen und beim Bund laufen verschiedene Ermittlungsverfahren. Die nationale und die internationale Zusammenarbeit, die akribischen Ermittlungen und sorgfältigen Datenanalysen tragen Früchte.

Im Frühling 2023 startet die Hackergruppe PLAY einen Ransomware-Angriff auf die Firma Xplain, eine Dienstleisterin von fedpol. Daten werden gestohlen und im Darknet publiziert. Wieder beginnt für fedpol eine intensive Phase der Datenanalyse. Dank engagierten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Zusammenarbeit mit Partnerbehörden konnte fedpol schnell und effektiv auf den Angriff reagieren und die Lehren aus dem Vorfall ziehen.

Dann kam der 7. Oktober 2023. Die Hamas startet einen Terrorangriff auf Israel und ermordet fast 1200 Menschen. Mehr als 250 Menschen werden entführt und als Geiseln genommen – es kommt zum militärischen Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Die Schweiz erlebt eine Welle von Antisemitismus und Drohungen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie Einrichtungen. Bereits bestehende Schutzmassnahmen müssen verstärkt werden. Die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz zeigt sich verunsichert.

Wieder und wieder lernen wir: Kriminalität kennt keine Grenzen – weder im analogen noch im digitalen Raum. Grenzüberschreitende Kriminalität kann nur gemeinsam bekämpft werden. Deshalb ist es so wichtig, dass auch die Zusammenarbeit und das Wissen nicht an den Grenzen Halt machen. Nicht an den Landesgrenzen, nicht an den Kantonsgrenzen.

«Wer bei fedpol arbeitet, gibt vollen Einsatz für die Kriminalitätsbekämpfung und für die Sicherheit der Schweiz – das haben wir auch 2023 gezeigt. Wir verwalten Kriminalität nicht – wir bekämpfen sie.»

Die nationale und internationale Polizeikooperation ist Teil der DNA von fedpol.
Die Schweiz ist Gründungsmitglied von INTERPOL. Auch an der 100. Generalversammlung nutzt fedpol die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Führungsspitzen von 196 Polizeibehörden weltweit auszutauschen. Internationale Kontakte, die unverzichtbar sind, wenn die Polizei über die territorialen Grenzen hinaus handeln muss: gestern, heute und morgen. Die Schweiz als assozierter Schengen-Staat ist auch Mitglied von Europol und fedpol ist in Den Haag mit einem sehr aktiven Verbindungsbüro vertreten.

Mitglieder unserer Regierung reisen in ein Krisengebiet – fedpol sorgt für die Zusammenarbeit mit den Behörden des Gaststaates und für die Sicherheit der Schweizer Delegation. Aktivistinnen und Aktivisten versuchen, den Parlamentsbetrieb zu stören – fedpol sorgt gemeinsam mit der Kantonspolizei Bern für Ordnung. Sicherheits- und Migrationsbehörden von Bund und Kantonen brauchen in ihrer täglichen Arbeit Informationen – fedpol stellt ihnen rund um die Uhr Informationssysteme und die Dienstleistungen seiner Kompetenzzentren zur Verfügung.

2023 war ein intensives, herausforderndes und lehrreiches Jahr. Mittendrin: fedpol im Einsatz für die Schweiz – jederzeit & überall.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Nicoletta della Valle, Direktorin fedpol