Vereint gegen Pädokriminalität
Das Leben von Kindern und Jugendlichen findet zunehmend im digitalen Raum statt. Und wo sie sich aufhalten, sind Pädokriminelle nicht weit weg. Dies bestätigen die Zahlen.
Das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) in den USA ist für fedpol einer der wichtigsten nicht-polizeilichen Partner im Kampf gegen die Pädokriminalität. Internet- oder Social-Media-Plattformen wie Google, Facebook, Instagram, Snapchat und viele mehr sind dazu verpflichtet, der gemeinnützigen US-amerikanischen Organisation verbotene pornografische Inhalte zu melden. Gibt es einen Bezug zur Schweiz, leitet NCMEC die Verdachtsmeldungen an fedpol weiter.
2024 erhält fedpol 15 736 NCMEC-Meldungen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Zahlen weiter angestiegen. Mehr Verdachtsmeldungen bedeuten einerseits, dass die Algorithmen der Internet- und Social-Media-Plattformen immer präziser werden und mehr Material entdecken. Andererseits nimmt die Menge an verbotenem pornografischem Material im Netz effektiv zu. So sind beispielsweise immer mehr Bilder und Videos im Umlauf, die Kinder und Jugendliche von sich selbst herstellen und verschicken. Oftmals ist sich diese Altersgruppe der potenziellen strafrechtlichen Relevanz und des Missbrauchspotenzials nicht bewusst.
NCMEC-Meldungen und Rapporte
Nach Erhalt der Meldungen prüft fedpol, ob der Inhalt nach Schweizer Recht strafrechtlich relevant ist, und trifft die nötigen Abklärungen. Ist der Inhalt strafrechtlich relevant und kann eine mögliche Täterschaft identifiziert werden, leitet fedpol die Fälle an die Kantone weiter – mittels sogenannter Rapporte. Ein Rapport kann mehrere Bilder und Videos enthalten und dient den Kantonspolizeien als Grundlage für weitere Ermittlungen und das Eröffnen von Strafverfahren gegen die Täterschaft. 2024 hat fedpol 2038 Rapporte übermittelt.