
Erfolgreicher Schlag gegen internationale Schleuserbande
Die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, insbesondere des internationalen Menschenschmuggels, hat für fedpol höchste Priorität. In Zusammenarbeit mit den französischen Strafverfolgungsbehörden und der Bundesanwaltschaft zerschlagen Ermittlerinnen und Ermittler von fedpol eine gut organisierte Schleuserbande, die Menschen aus dem russischen Nordkaukasus illegal nach Westeuropa bringt. Ein Fall, der die Effizienz und Notwendigkeit internationaler Kooperation aufzeigt.
Im Juni 2023 stossen Ermittlungsteams aus Frankreich auf ein Netzwerk, das Personen aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien ohne gültige Aufenthaltstitel durch Europa schleust. Derweil werden in der Schweiz mehrfach russische Staatsangehörige ohne gültige Papiere kontrolliert. Europol koordiniert die Ermittlungserkenntnisse fortlaufend, fedpol intensiviert die Untersuchungen.
Die Bundesanwaltschaft leitet ein Strafverfahren gegen vier Personen ein, die im Verdacht stehen, illegale Ein- und Durchreisen durch die Schweiz zu organisieren. Die schweizerischen und französischen Behörden arbeiten in der Folge innerhalb eines Joint Investigation Teams (JIT) zusammen, um die Strukturen der Schleusergruppe offenzulegen. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit steuert wichtige Erkenntnisse aus Grenzkontrollen bei.
Am 28. Mai 2024 erfolgt der Zugriff: Französische Spezialkräfte wie die Groupe d’intervention de la gendarmerie nationale und die Recherche Assistance Intervention Dissuasion verhaften in und um Reims (Frankreich) elf Verdächtige. Ermittler von fedpol unterstützen die französischen Behörden vor Ort. Hausdurchsuchungen bringen wichtige Hinweise zum Vorschein: Es bestehen Hinweise, wonach die verhafteten Personen in weitere Delikte wie Terrorismus und Waffenhandel verwickelt sein könnten.
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die Schleuser variieren ihre Routen geschickt und nutzen legale Aufenthaltsgenehmigungen in verschiedenen EU-Staaten. Sie begleiten Migrantinnen und Migranten von der Slowakei über Italien und die Schweiz und weiter nach Frankreich und verlangen dafür hohe Geldsummen.
Die enge Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden zwischen Frankreich und der Schweiz erweist sich als entscheidend. Das JIT ermöglicht grenzüberschreitend eine schnelle Sicherung der Beweise und eine koordinierte rechtliche Verfolgung der Tatverdächtigen. Dank reibungsloser Kommunikation zwischen den Staatsanwaltschaften sind rasche Festnahmen möglich.
Ein Blick nach vorne
Bisher gibt es keine Hinweise auf Verdächtige oder Infrastruktur dieser Bande in der Schweiz. Sie diente den Kriminellen in diesem Fall vor allem als Transitland. Der Einsatz zeigt, wie wichtig frühzeitige Kooperation und enger Austausch zwischen nationalen und internationalen Partnern sind. Es ist ein bedeutender Schlag gegen den internationalen Menschenschmuggel und beweist, wie entschlossene Zusammenarbeit von Polizei- und Justizbehörden grenzüberschreitende Kriminalität wirksam bekämpft. Die Erkenntnisse des Falls helfen, künftige Schleusungsversuche frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
«Die Operation hat klar gezeigt, dass wir in der Schweiz über den Tellerrand hinausschauen müssen, um Menschenschmuggel zu bekämpfen. Nur so kann den Kriminellen signalisiert werden, dass die Schweiz kein Land der Rechtsfreiheit ist.»
Kuno, Stellvertretender Kommissariatsleiter