Schweizer Haus, sicheres Haus

Während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris rückt Präsenz Schweiz die helvetische Vielfalt mit dem Maison Suisse ins beste Licht. Das ehrgeizige Vorhaben bedingt, dass auch die Sicherheit dem Ort und den Erwartungen gerecht wird. fedpol stellt sich der Herausforderung.

Am Anfang steht eine kühne Idee von Präsenz Schweiz: Warum nicht das Maison Suisse während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 im Herzen der Schweizerischen Botschaft in Paris errichten? Gesagt, getan. Sorgfalt und Ausdauer sind gefragt. Um zur Sicherheit der Spiele beizutragen, entsendet fedpol Verbindungsbeamte nach Paris. Patrick* und Nils* haben während dieses Sondereinsatzes zwei Hüte auf: die olympische internationale Zusammenarbeit sicherstellen und den Schutz von Personen und Gebäuden in Bundeszuständigkeit gewährleisten.

Die Liaison Officers, ein wichtiges Rad im Getriebe der olympischen Sicherheit

Während der Olympischen und Paralympischen Spiele erhält jedes teilnehmende Land zwei Akkreditierungen für Verbindungsbeamte oder Olympic Security Liaison Officers (OSLO). Die beiden Schweizer OSLO unterstützen und beraten die Schweizer Vertretung im Gastland und den Missionschef von Swiss Olympic in Sicherheitsfragen. Sie bewältigen polizeiliche Krisenlagen und setzen in Koordination mit den beteiligten lokalen und internationalen Behörden die Sicherheitsdispositive um. Der Lage entsprechend entwickeln sie massgeschneiderte Strategien, nehmen an den Briefings im International Cooperation Center teil und sorgen für die sichere Durchführung sämtlicher Anlässe – vom Empfang hochrangiger Persönlichkeiten bis zu den Medaillenfeiern für die Athletinnen und Athleten.

Gebäudeschutz

Nils ist für den Gebäudeschutz zuständig. Er nimmt an allen Sitzungen mit Präsenz Schweiz und der Botschaft teil, denn die Ideen, die dort entstehen, haben einen Einfluss auf die Sicherheitsmassnahmen. So zum Beispiel der Standort des Maison Suisse selbst, das im Garten der Botschaft aufgebaut werden soll. Allerdings führt der einzige Weg in den Garten durch die Residenz des Botschafters. Nils findet eine elegante Lösung: Er lässt einen Time-Tunnel einrichten, der einen direkten Zugang zum Garten schafft und gleichzeitig den Schutz der Residenz sicherstellt. Das Maison Suisse steht. Nun kontrollieren die französischen Behörden, dass alles den Sicherheitsnormen des Landes entspricht: Die Notausgänge, das Brandschutzsystem und weitere Aspekte werden unter die Lupe genommen. Alles ist in bester Ordnung.

Bei ihrer ersten internationalen Mission sind die bewaffneten Sicherheitsassistentinnen und Sicherheitsassistenten von fedpol, in enger Zusammenarbeit mit einem privaten Sicherheitsunternehmen, für die Besucherkontrolle verantwortlich. Sie stellen verbotene Gegenstände sicher – darunter überraschende wie ein Fonduerechaud. Bei verdächtigem Verhalten und Risikosituationen intervenieren sie geistesgegenwärtig und professionell. Ihre Präsenz trägt auch zu einer effizienten Steuerung der Besucherströme bei, was die Sicherheit und einen reibungslosen Betrieb garantiert.

Offizieller Eröffnungsabend des Maison Suisse.

Die Öffentlichkeit empfangen und gleichzeitig den Anforderungen der Terrorismusabwehr gerecht werden, ist eine echte Gratwanderung. Im Maison Suisse ist davon kaum etwas zu spüren. Eine Botschaftsmitarbeiterin hat Nils anvertraut, dass sie sich während der Spiele in Paris in der Botschaft jederzeit sicher fühlte.

Spiele im Zeichen der Zusammenarbeit

Das französische Ministerium des Inneren und für Überseegebiete hat die teilnehmenden Länder um Unterstützung durch Polizeikräfte angefragt, und die Schweiz steht bereit! In enger Zusammenarbeit mit den Kantonspolizeien Zürich, Genf, Neuenburg, Freiburg, Waadt, Bern und Zug hat fedpol ein Team von 17 Polizistinnen und Polizisten zusammengestellt. Unter der Leitung der französischen Behörden ist die Delegation in Paris und Lyon stationiert. Darüber hinaus hat fedpol eine Einsatzorganisation einberufen, die sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, einsatzbereit ist, um jegliche Ausnahmesituation in Absprache mit den Partnern erfolgreich zu bewältigen.

Personenschutz

Während Nils in der Botschaft wirkt, ist Patrick mit den lokalen Behörden in Kontakt, um die Ankunft von Bundespräsidentin Viola Amherd, Bundesrat Ignazio Cassis, Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sowie Nationalratspräsident Eric Nussbaumer vorzubereiten. Die Koordination erfordert Geduld und Anpassungsfähigkeit. Welche Fahrzeuge werden zur Verfügung gestellt? Wie viele französische Polizeiangehörige begleiten die Schweizer Gäste? Nils muss auch am täglichen Briefing zur Gesamtsicherheit teilnehmen. Glücklicherweise kann er auf die Unterstützung von André zählen, dem Attaché des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit. Dank seinem Netzwerk vor Ort unterstützt André die Schweizer Liaison Officers, von der Vorbereitung über die Ereignisbewältigung bis hin zum Sicherheitsdispositiv.

«Als OSLO trifft Sicherheit auf Sport – ein Balanceakt, der Flexibilität, Diplomatie und starke Nerven erfordert. Lange Tage, wenig Freizeit, doch immer mitten im Geschehen, wenn die Welt zusammenkommt.»

Nils, Sicherheitsfachberater, und Patrick, Kommissär Sicherheit Personen und Objekte

* Name geändert

Drohungsmeldungen nehmen zu